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Ehrenmitglied Dr. Helmut Suhr, Geschäftsführer und Schulleiter der Wirtschafts- und Sprachenschule Berlin, WIPA

01-01-1970
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Erlöserkirche in  Lichtenberg von Berlin, 23.06.2018

 

Liebe Frau Joshi,

lieber Herr Dr. Suhr,

hochwürdiger Pfarrer Ter Gnel Qahana Gabrielyan

liebe Schwestern und Brüder,

sehr geehrte Damen und Herren,  

 

herzlich willkommen zu diesem Sommerfest in der ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde! Zusammenarbeit und warmherzige nachbarschaftliche Beziehungen sind die Grundlage von gegenseitiger Hilfe und Integration. Die armenische Gemeinde im Osten Berlins fühlt sich diesem nachbarschaftlichen Miteinander verpflichtet. Wir sind eine kleine Gemeinde mit engagierten Mitgliedern, die durch Erfahrungsaustausch und aktive Teilnahme an unseren vielfältigen Programmangeboten das Gemeindeleben bereichern. Unser Akzent liegt auf Bildung und Erziehung unseres Nachwuchses. Das Projekt „Armenische Schule zu Berlin“, das im Jahre 2010 aus der Taufe gehoben wurde, stiftet nicht nur Identität, sondern hebt auch die Gemeinsamkeiten unserer beider Kulturen hervor. Kinder und Jugendliche lernen in den Räumen der Integrationsschule WIPA Berlin armenische Sprache und Geschichte, nehmen am Gesangs- und Tanzunterricht teil. Sie zeigen zugleich ihr Wissen und Können in Theateraufführungen und Wissenswettbewerbe, die auch in deutscher Sprache stattfinden. Diese neuartige Lehrmethode bezeichnet die Zeitung „Berliner Abendblatt“ „Unterricht mal anders“. Das zeigt, wie wir in einer sehr kurzen Zeit von einem einfachen Verein zu einer Gemeinde herangewachsen sind. Und eine armenische Gemeinde wäre ja gar keine Begegnungsstätte für Menschen aus unterschiedlichsten Interessengruppen, wenn sie kein buntes Programm anbieten würde.

Das alles wäre überhaupt nicht denkbar, wenn wir keine Freunde und gute Nachbarn hätten, die uns mit Rat und Tat geholfen haben: die Wirtschafts- und Sprachenschule Piyarski in Berlin, kurz „WIPA GmbH“ und die evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde Lichtenberg zu Berlin. Doch hintern Organisationen stehen immer Personen, zu denen enge und freundschaftliche Beziehungen entstanden sind. 

 

Lieber Herr Dr. Suhr,

in Sachen Integration haben Sie reiche Erfahrungen, die Ihnen auch durch Ihre berufliche Laufbahn zugewachsen sind. Studium und Promotion in Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale, berufliche Stationen im Ministerium für Bildung und Wissenschaft und in der gemeinsamen Einrichtung der neuen Bundesländer für Bildung und Wissenschaft. Und nun Schulleiter und Geschäftsleiter in der Integrationsschule WIPA Berlin. Seit 2005 sind Sie Leistungsmitglied von „pro Integration Deutschland“ und seit 2010 Fachgruppenvorsitzender der Sprachenschulen im Verband deutscher Privatschulverbände in Deutschland.

 

Als ich Sie zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Armenier in Deutschland, Herrn Azat Ordukhanyan, im Jahr 2010 in Ihrem Büro besucht habe und unser Anliegen, nämlich die Gründung einer Armenischen Sonntagschule vorgetragen habe, habe ich eigentlich gedacht, ich bitte Sie um das genaue Gegenteil zur Integration, um eine identitätsstiftende Maßnahme für Armenier. Und ich gebe zu, ich war skeptisch, ob die Zusammenarbeit überhaupt zustande kommen würde. Sie haben mich jedoch mit Ihrer Argumentation damals beeindruckt: Sie haben gemeint, die Integration sei keine Einbahnstraße, sondern  erfordere die Auseinandersetzung mit der betroffenen Person, deren Wurzeln eigentlich in der eigenen Identität lägen. Und nur durch die Entfaltung des eigenen „Ich“s sei eine erfolgreiche Integration in die deutsche Gesellschaft möglich. Sie hatten Recht! Unsere ersten Schützlinge hatten beinahe die armenische Sprache vergessen, bevor sie in unsere Sonntagsschule gekommen sind. Das Kuriose ist aber, dass sie auch die deutsche Sprache nicht wie ihre Muttersprache beherrscht haben.

Mit der Zeit hat unser Nachwuchs gelernt, beide Sprachen aufeinander zu beziehen und zu vertiefen. Fazit: Viele von ihnen haben ihre Deutschkenntnisse verbessert, und zeigen reges Interesse an der deutschen Geschichte und Kultur. Unsere Sonntagsschule ist seit acht Jahren in Betrieb, weil Sie, Herr Dr. Suhr, die Einrichtungen und technische Ausrüstungen der WIPA GmbH unseren Mitgliedern unentgeltlich zur Verfügung gestellt und Unterrichtstunden ermöglicht haben. Dafür danken wir Ihnen ganz herzlich. Erlauben Sie mir, als Dank und Anerkennung für Ihre Verdienste um die Armenische Schule zu Berlin diesen Preis zu verleihen und Sie hiermit zum Ehrenmitglied im Verband der Europäischen und Armenischen Fachleute e.V. zu ernennen!  

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 

In Verbundenheit

 

Mikayel Minasyan  

1. Vorsitzende des AEAE e.V.             

 


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