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KUNSTAUSSTELLUNG: „Sechs Facetten der Selbstbefragung“, kuratiert durch Archi Galentz

29-03-2021
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Am Sonntag, den 2. Mai  2021 starteten die Deutsch-Armenischen Kulturtage in Berlin mit einer Kunstausstellung unter dem Titel „Sechs Facetten der Selbstbefragung“, durch Berliner Künstler und Kunsthistoriker Herrn Archi Galentz kuratiert. Die Exponate werden bis zum 6. Juni dieses Jahres im Kulturhaus Karlshorst ausgestellt. Die Ausstellung ist wegen der COVID-Pandemie nur online zu besichtigen.

Die Ausstellung wurde vom Herrn Mikayel Minasyan, 1. Vorsitzender des AEAE e.V., vom ehemaligen Bundestagsabgeordneten Prof.Dr. Martin Pätzold und vom Herrn Archi Galentz eröffnet.


Die Ausstellung, die im Rahmen der Deutsch-Armenischen Kulturtage in Berlin stattfindet, stützt sich auf wichtige Kunstwerke und geschichtlich aufgeladener Exponate aus der Sammlung des InteriorDAseins in Berlin-Wedding - zum Beispiel eine Zeichnung des legendären Malers Minas Avetissyan (1928 -1975) oder eine originale Baseballkappe mit der Aufschrift „Dukhov“ („Voll der Begeisterung“ auf armenisch), das ein verbreiteter Leitspruch der „Samtenen Revolution“ von 2018 wurde.

 

InteriorDAsein war von 2008 bis 2015 ein einzigartiger Projektraum, in dem über zwanzig Projekte, Seminare und Filmvorführungen organisiert worden sind. Es war einer der wichtigsten Stützpunke für zeitgenössische Kunst Armeniens und der Diaspora. Seit 2015 wird dieser Raum als Atelier und Lagerraum benutzt. Kunstwerke und Publikationen von mehreren dutzend Künstlerinnen und Künstlern werden hier aufbewahrt.

 

Die Ausstellungen von 2015, 2016 und 2017 im Kulturhaus Karlshorst, ebenfalls im Rahmen der Kulturtage, waren allesamt im Kunstraum InteriorDAsein vorbereitet worden. Die Dokumentation finden Sie auf http://interiordasein.de/curated-projects dokumentiert.

 

Die vorgeschlagene Ausstellung im Kulturhaus Karlshorst für Deutsch-Armenische Kulturtage in Berlin 2021 stützt sich auf die Erfahrungen der letzten drei Ausstellungsprojekte und ermöglicht gleichzeitig einen Rückblick auf die rege Kuratortätigkeit des Autors in den letzten 20 Jahren. 30 bis 40 Objekte an der Wand, in einer Vitrine und auf dem Podest werden eine spannende Atmosphere schaffen, welche die Besucherinnen und Besucher zum Dialog einladen.

 

Die Aufteilung der Austellungsfläche in sechs Bereiche und die Begleittexte werden einige Kernfragen beantworten, wie „Tradition“ und deren kontextuelle Formbarkeit, „Kommunikationsgrenzen“, bedingt durch die Sprache, „Innovationszwang“ besonders im kulturellen Bereich, um in der globalisierten Welt mitzusprechen, „verletztes Gerechtigkeitsgefühl“ als Ablenkung von schmerzhafter Selbstbesinnung und „Appeal“, um den gesellschaftsformenden Charakter des zeitgemäßen Kunstbegriffs hervorzuheben und zuletzt „Hoffnung“ als Quelle der lebensnotwendigen Veränderungen.

 

Diese sechs Themenbereiche werden durch Konstellationen von Malerei, Zeichnungen, Plakaten, Druckerzeugnissen und Objekten von namhaften, aber wenig bekannten armenischen Künstlerinnen und Künstlern aus der Republik Armenien und aus der Diaspora in einem lebhaften Dialog vorgestellt.

 

Ein besonderer Akzent liegt auf den Kunstwerken von Künstlerinnen, die gesondert in einem eigenen Themenbereich behandelt werden.

 

An den kleineren Ausstellungswänden werden einige Werke des Kurators aus den 90er Jahren präsentiert. Diese Objekte untersuchen den Prozess des Identitätsumwandelns, der durch den Bruch des Sowjetreiches und die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Armeniens in Gang gekommen waren. Die sechs Themenbereiche und der Titel der Ausstellung beziehen sich formell auf das Quadrat, das in Form eines beweglichen Globus den Zuschauern zum Nachdenken einlädt.

 

Wie selten zuvor steht nun für die Armenier in der Diaspora die dringliche Frage nach ihrer Identität im Raum. Die Ausstellung zeigt das Potenzial der Erneuerung, die schmerzhaft ist, aber heilende und aufbauende Kräfte freisetzt.

 


Ein Vortrag und eine ausführliche Berichterstattung in der Zeitschrift „Armenisch Deutsche Korrespondenz“, dem Organ der bundesweiten Deutsch-Armenischen Gesellschaft, sind ebenfalls vorgesehen. Diese Kooperation mit der wichtigsten deutschsprachigen Zeitschrift blickt auf mehrere Jahre zurück. Informationen darüber finden Sie unter: https://galentz-research.org/publications/.



Folgende Kunstwerke sind ausgestellt:

„Landschaften“
1. Archi Galentz „Zeitlandschaft“, 2004-2021cm, 70x90cm, Aquarelle und Buntstifte auf Papier
2. Hakob Kodjoyan „Bari Kentan“, 1946, 17x46cm, Gouache auf Papier                      
3. Aram Gharibyan „Blick auf Ararat“, 80er Jahre, 43x65cm, Öl auf Leinwand                                  
4. Abo Parsemyan „Badende“, 1982, 24x24cm,  Öl auf Karton                                                           
5. Khachatryan Slavik „Selbstbildniss“, 1990, 16,5x13cm, Kugelschreiber auf Papier
6. Minas Avetisyan „Portraet von Abo Parsemyan“, 1960, 39x29cm, Bleistift auf Papier
7. Nazeli Nikogosyan „Im Atelier“, 1972, 25x25cm, Öl auf Karton

 

„Sprache und Schrift“
8. Narine Khachaturyan „Alphabet“, 2005, 26x38cm, Gouache auf Papier
9. Narine Zolyan „Armenisch Stunden“ , 1996, 2 Blatt je 60x42cm, Gouache auf Papier
10. Edik Ghabuzyan „GHEA Slatsik“, 2014, 90x70cm, Druck auf Vynillstoff
11. Archi Galentz „Metz Hayk“, 2009, 14x10cm, Radierung auf Papier  

 

  „Kirche“                                                                
12. Zaven Sargsyan „Arzni Kirche“, um 2000, 80x60cm, Belichtung auf Photopapier
13. Zaven Sargsyan „Gandzasar Kloster“, um 2000, 30x42cm, Belichtung auf Photopapier
13a. Zaven Sargsyan „Reliefen auf der Heilig Kreuz Kirche am Van-See“, um 200, 30x42cm, Belichtung auf Photopapier

Arbeiten auf der Frontwand
14. Archi Galentz „Umrisse“, 2004, 29,5x21cm, Fineliner auf Papier
15. Archi Galentz „Globus von Hajk“, 2003, 180x65x45cm, Objekt aus Holz und Papier
16. Archi Galentz „Im Schwarzem Garten“, 1997, 200x200cm, 9 Lithomonotypien auf Papier
auf Leinwand auf Keilrahmen gespannt

 

„Staat“
16a. T-Shirt mit einem Appel, 2012
16b. Staatswappen Armeniens in Studiorahmung um 2015
16c. Baseballmütze mit „Dukhov“ Aufschrift, 2018
16d. Zwei Dokumentenausfrucke moderner Gerichbarkeit, 2018-2019
16e. Diverse Objekte und Druckerzeugnisse in der Vitrine

 

„Poesie der Ethnographie“
18.Rose Eizenmenger „König und Königin“, 2001, 40x60cm, Photo auf Aludibond
18. Zaven Sargsyan „Bei der Filmdreh“, 1968, 30x40cm, Photo auf Kappaboard
19. Gayane Khachaturyan „Fliegende Jongleurin“, 1993, 43x30cm, Buntschtifte auf Papier
20. Nune Asatryan „Engeln“, 2015, 18x12,5cm, Fineliner auf Papier
21. Nvard Yerkanian „Soviet Modernist Architecture“, 2020, 4 Drucke auf Papier

 

„Hoffnung”
22. Mery Moon „The City”, 2008, 21x14,5cm, Radierunf auf Papier   
23. Mery Moon „City/Yerevan”, 2019, 26x31cm, Siebdruck auf Papier
23. Sophia Gasparian „Ghetto Girls”, 2008, 2 Objekte je 33,5x14cm, Acryl auf Holz
24. Sophia Gasparyan „I am still waiting”, 2009, 18x13cm, Postkarte
25. Narine Isajanyan „Old Soul”, 2019, je 29x19cm, 2 Blatt mit Wachsstifte auf Papier  
26. Narine Zolyan „Ohne Titel“, 2010, 28x35cm, Foto unter Acryl auf Metall
27. Silvina Der Meguirditchian „Traces“, 2009, 2 Monotypien auf Stoff
28. Eva Harut "Familie der Calla", 2021, Mischtechnik auf Papier