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WORKSHOP: „INTERDISZIPLINÄRE VERNETZUNG UND ARMENISCHE IDENTITÄT“

04-03-2025
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Was haben die armenische Sprache, armenische Tänze, armenische Gesänge und armenische Bildhauerkunst gemeinsam? Sie sind Bestandteile armenischer Identität in Form Sprache und Kultur. Diejenigen sich eine Weile in die armenische Welt hineinversetzen wollten, so besuchten sie am 09. Mai das Kulturhaus Karlshorst. Dort baten vier Vertreter der Armeischen Kultur und Sprache ihre Meisterklassen in einem Workshop für die 30 interessierten Gäste. Zunächst begrüßte Herr Mikayel Minasyan, 1. Vorsitzender des AEAE e. V., die Gäste und erklärte den Tagesablauf im Rahmen des Workshops, im Anschluß erläuterten die Leitenden der Crash-Kurse in einem kurzen Vortrag ihr Vorhaben, dann teilten die Teilnehmenden sich in 4 Seminar-Gruppen in vier verschiedenen Räumen des Kulturhauses und befolgten die Lehrmethode ihres Kursleiters/ihrer Kursleiterin.

 

Gayane Kuhn – Armenische Lehrerin aus Berlin bat in einem Schnellgang eine Methode an, wodurch ein fremder Besucher, der mit der armenischen Sprache nicht vertraut war, innerhalb von 1,5 Stunden das aus 39 Buchstaben bestehendes armenische Alphabett in Kombination mit lateinischen Buchstaben schnell lernen und einfache armenische Wörter und Texte lesen und aussprechen konnte. Als Mustertext wurde das Gedicht "Girq" (Das Buch) gewählt.

 

Erik Barseghyan – Tanzlehrer aus Berlin bat einen Tanzkurs für Karno-Kochari (eine alte armenische Tanzart, die den Kampf zwischen zwei Böcken symbolisiert) für die teilnehmenden Gäste seines Tanzunterrichts auf der Bühne im Konzertsaal des Kulturhauses an. Die Teilnehmenden machten zunächst nach und führten zum Schluß selbstständig den Tanz ohne Hilfe auf, indem sie ihre Tanzbewegungen mit den anderen Teilnehmenden synchronisierten.

 

Artak Hambardzumyan – Bildhauer – Meister für Kreuzsteinherstellung aus Armenien erzählte vor dem Beginn seines Crash-Kurses die Abstammungsgeschichte des armenischen Kreuzsteines, erklärte seinen Symbolgehalt und zeigte im Anschluss in einem Meisterkurs den Kursteilnehmenden, wie er aus einer Tuffsteinplatte zu einem Meisterwerk machte. Die Teilnehmenden hatten Möglichkeit mitzuwirken und im Anschluß eigene Kreattionen auf einer Tuffsteinplatte zu entwerfen. Der Kurs wurde auch mit einer Ausstellung von Kreuzsteinen aus der Sammlung des Künstlers begleitet.

 

Areg Arustamyan – der aus Armenien eingereiste Pianist und Produzent des Liedes „Wacht auf, Menschen!“ (Wort und Musik: Srbuhi Martirosyan), das speziell für die Aufführung in diesen Kulturtagen arrangiert worden ist und die Symboldarstellung der Deutsch-Armenischen Kulturtage nach dem zehnjährigen Jubiläum bildet, brachte in einem 1,5 Stunden langen Gesangsunterricht die an armenischer Gesangskunst interessierten Gäste das o.a. Lied bei und liess das Stück im Chor singen.

 

Jeder Kurs dauerte 1,5 Stunde. Im Anschluß begaben sich alle Besucher*innen ins Konzertsaal, wo das 4 köpfige Jury (das Jury bestand aus den Kursleitern) auf die Kursteilnehmenden wartete. Jede(r) Teilnehmer/in stellte sein/ihr gelerntes Stück im Singen, Tanzen, Lesen und Meißeln einzeln oder in der Gruppenaufführung vor. Die vier Besten von Ihnen wurden je ein Preis jeweils in einer Kategorie verliehen. Die gesamten Kurse wurden vom Herrn Minasyan moderiert.

 

Als Ergebnis des Erfolgs der o.a. Meisterklassen äußerten die aktuellen Teilnehmenden den Wunsch, auch in Zukunft an ähnlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Mit diesen Chrash-Kursen, die durch die Erfahrung der Stärkung der armenischen Identität bereichert wurden, hat die Reihe der Initiativen vom AEAE e. V. einen weiteren Beitrag geleistet.