Am Abend des 3. Mai 2024 wurden die neunten Deutsch-Armenischen Kulturtage im Kulturhaus Karlshorst in Berlin feierlich eröffnet. Die Veranstaltungsreihe, die stets darauf abzielt, die Verbindung zwischen den beiden Völkern zu vertiefen, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Im Zentrum der Wahrheiten“ und startete mit einer Gemäldeausstellung. Deutsche Kunstliebhaber haben die Ehre, dieses Mal einen Monat lang die Kunst des angesehenen armenischen Malers Hrant Tadevosyan zu beobachten und zu genießen.
An der Eröffnungsfeier nahmen Jonathan Spangenberg, der Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland, Viktor Yengibaryan, der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Republik Armenien in Deutschland, die Stadträtin des Bezirks Lichtenberg von Berlin, Dr . Catrin Gocksch, viele armenische und deutsche Intellektuelle, Künstler:innen und Kunstliebhaber:innen.
Der Organisator der Veranstaltung, der erste Vorsitzende des Verbandes der Europäischen und Armeninschen Fachleute e. V., Herr Mikayel Minasyan, begrüßte die Teilnehmer:innen und bedankte sich zunächst bei den Schirmherren Bezirksbürgermeister Lichtenberg Martin Schaefer und Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Prof. Dr. Martin Pätzold (Mutter: Alina Martirosyan), sowie bei der Leitung des Kulturhauses Karlshorst und beim Bezirksamt Lichtenberg. „Mit dieser Ausstellung wollen wir die Helligkeit dieser farbenfrohen Bilder der grauen Realität von heute gegenüberstellen und die Realität an die Schönheit der Natur ein Stück anpassen lassen“, so Herr Minasyan.
Zu Beginn ihrer Rede überbrachte Frau Dr. Gocksch die Begrüßungs- und Glückwunschrede vom Herrn Martin Schaefer, Bezirksbürgermeister Lichtenberg. Sie sagte, dass sie heute sehr glücklich sei, hier zu sein. „Diese Veranstaltungsreihe findet bereits zum neunten Mal statt und es ist uns gelungen, eine enge Freundschaft aufzubauen. Wir alle organisieren und beteiligen uns mit ganzem Herzen an diesen Kulturtagen. Die Bilder mit dem schönen Kontrast, die ich hier sehe, bewegen mich, verzaubern mich, ich sehe, wie viele Emotionen in ihnen stecken, wie dem Leben Farbe gegeben wird ... und ich freue mich schon auf die zehnten, Jubiläum dieser Kulturtage und weiß, dass sie außergewöhnlich sein werden, obwohl sie in allen Jahren außergewöhnlich waren.“
Und der armenische Botschafter Herr Yengibaryan dankte in seiner Rede allen Sponsoren und Organisatoren und betonte, dass die armenisch-deutsche kulturelle Zusammenarbeit für uns sehr wichtig ist. „Ich kann klar sagen, dass wir ein Land sind, das Kultur exportiert, worüber ich mich sehr freue.“ Es ist uns eine große Ehre, diese Tatsache festzuhalten. Jede Woche werden in Deutschland verschiedene armenische Kulturveranstaltungen organisiert: gestern in Leipzig, heute in Berlin. Machen Sie so weiter, ohne anzuhalten.“
Auch Herr Spangenberg, der Vorsitzende des ZAD e. V., hob diese Kulturtage hervor. „Wir, die Armenier, haben mit unserer Kreativität und Kultur überlebt. Selbst in diesen sehr schwierigen Tagen wachsen und verbreiten sich beispielsweise diese Gemälde, Musik sowie unsere Poesie und unsere Literatur ständig. Und dieser Saal ist ein wunderbarer Ort, um es zu teilen, weiterzugeben. Es ist notwendig, diese reiche kulturelle Zusammenarbeit zu intensivieren. Persönlich möchte ich allen Organisatoren für ihre neunjährige hervorragende Arbeit danken und bin sicher, dass die heute beginnenden Direktflüge Berlin-Eriwan diesem Anliegen einen großen Beitrag leisten werden.“
Der in Berlin lebende angesehene Künstler Archi Galents bemerkte, dass es für ihn eine große Ehre sei, über den Meister Hrant Tadevosyan(Tatoss) zu sprechen. „Diese Ausstellung ist eine tolle Entdeckung für mich. Der Künstler zeigt hier, dass er einen eigenen Stil und eine eigene Schule sowie eine einzigartige Beziehung zur Natur hat, die er auf seine eigene Art zum Ausdruck bringt. Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass die armenische Malerei weltweit einzigartig ist und seit langem als solche anerkannt ist. Und der heutige Gast ist einer der Vertreter dieser Kunst, deren Gemälde Meisterwerke sind. Die meisten der präsentierten Leinwände sind in der Natur gefertigt.“
Während der Veranstaltung führte der Schauspieler, Sänger und Liederschreiber Stepan Gantralyan eine Reihe musikalischer Darbietungen auf.
Der Kunstmaler, Meister Tatoss (Hrant Tadevosyan) hat es mit seinem reichen kreativen Erbe, das etwa 6.000 Leinwände aus allen Genres der Malerei umfasst und von Tag zu Tag wächst, geschafft, die sogenannte armenische Kunst in vielen Ländern der Welt vorzustellen und bekannt zu machen. Trotz seines respektablen Alters geht er seiner Mission mit der gleichen Liebe nach und gibt seine Geheimnisse und seine Liebe zur Malerei auch an die nächste Generation weiter.
„Als ich hier war, wurde ich um eine weitere wunderbare Stadt bereichert. Mein Wunsch im Moment ist eines: dass die Welt friedlich ist, dass die Menschen in dieser Situation einander ihre Kulturen zeigen können. Warum nicht die Deutschen mit ihrem Geschäft zu uns kommen lassen und unser Land und unsere Kultur kennenlernen? Ich kämpfe für unsere Spezies. Ich kann nicht im Boxen oder in irgendeinem anderen Bereich kämpfen, ich kämpfe hier, um zu schreien, dass es hier eine Kultur gibt, in der nicht zufällige Menschen leben, um zu essen, zu schlafen, morgens aufzuwachen und so weiter, sondern wir tun etwas, das Menschlichkeit hervorbringt bewundern und es ist passend. Und ich präsentiere mein sonniges Land im gleichen hellen Licht“, sagte Meister Tatos im Gespräch mit uns.
In der Ausstellungshalle des Kulturhauses Karlshorst sind derzeit über zwei Dutzend Gemälde des Künstlers Tatoss zu sehen.
Mehr über den Künstler- nachstehend:
Die Leinwand muss von selbst geboren werden. Die Hand muss von selbst arbeiten, alles muss dem inneren Impuls gehorchen. Ich versuche, mich beim Malen nicht zu stören“.
Hrant Tadevosyan
Es gibt wenig Künstler, welche so harmonisch mit sich selbst und mit der Natur leben, wie Hrant Tatoss es tut. Diese Harmonie kommt in seinen Gemälden bis ins kleine Detail zum Ausdruck. Er verlor im frühen Alter beider Elternteile und wuchs zusammen mit seinem Bruder in einem weisen Haus in Armenien. Ein sowjetisches Kind, das mit vielen Entbehrungen, aber durch inneren Eigenantrieb eine eigene Kunstwelt schuf, wo nicht nur er mit Sehnsüchten und bunt gemischten Gefühlen lebt, sondern auch die Kunstliebhaber und Kunstbegeisterten dort anbindet und sie im Zentrum seiner „Wahrheiten“ hineinzieht.
Keiner kann gleichgültig zu seiner Kunstphilosophie vorbeischauen. Die farbenfrohen und besinnlichen Gemälde des Künstlers atmen frische Frühlingsluft und geben Einem das Gefühl, eigene Emotionen neu zu erfinden und sich darauf zu freuen. So findet jeder, der seine Bilder zum Betrachten bekommt, seine angenehme Wahrheit. Hrant Tatoss hat eine erstaunlich steile Laufbahn und ist international ein angesehener Künstler. Kurz über seinen Lebenslauf und was man über ihn schreibt und denkt:
LEBENSLAUF
Hrant Hovhannesi Tadevosyan (Tatoss) , geb. am 20. April 1938, Arevshat, Region Artik, Armenische SSR, UdSSR, armenischer Künstler, Verdienter Künstler der Republik Armenien (2008), Volkskünstler der Republik Armenien (2014)
Von 1961 bis 1965 studierte er an der Fakultät für Ästhetik des Armenischen Staatlichen Pädagogischen Instituts Khachatur Abovyan in Yerevan..
Er ist Mitglied der Union of Artists of Armenia, der International Society of Arts und der International Union of Artists (UNESCO), Pompeo Coppini Academy of Fine Arts, Texas, USA.
Seit 2008 lehrt er an der Nationalen Universität für Architektur und Bauwesen Armeniens und ist Honorarprofessor derselben Universität.
Auszeichnungen und Titel
Medaille benannt nach Hakob Meghapart (2009)
Artur-Tarkhanyan-Goldmedaille der Staatlichen Universität für Architektur und Bauwesen Jerewan (2009)
Goldmedaille des RA-Kulturministeriums (2010)
Goldmedaille des RA-Ministeriums für Bildung und Wissenschaft (2001)
Goldmedaille des RA-Premierministers
Goldene Medaille der Stadt Yerevan (2012)
Verdienter Künstler der Republik Armenien (2008)[5]
Volkskünstler der Republik Armenien (2014)
Von der Einzelausstellung in der Galerie am Katzenberg – Bamberg
von 01.06.1999 bis 01.09.1999
"...Heute möchte ich auch die Freude teilen, welche uns alle hierher gebracht hat. Im Künstler Hrant Tadevosyan (Tatoss) lodert ein kräftiges Feuer, dessen Wärme uns alle einander ähnlich macht. Wir sind hier dank Hrant Tatoss und bilden uns mit seiner Hilfe Vorstellungen davon, was der armenische Künstler mit seinem Leiden, mit seinen schlaflosen Nächten, durch seinen Antrieb Malerei zu schöpfen und durch die Erheiterung des gottgegebenen Feuers erreichen kann..."
Prof. Dr. Richter, SZ 06.11.1999
20.04.2023 - 21.05.2023
Tatoss – die Jubiläumsausstellung
Die Lebenserfahrung und Verdienste des armenischen Volkskünstlers Hrant Tadevosyan (Tatos) kommen in seiner langjährigen kreativen Tätigkeit anschaulich zum Ausdruck. Der Künstler hatte zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland und seine Kunst wurde überall hoch geschätzt. Die Ausstellung zum 85. Geburtstag des Künstlers umfasst Landschaften, Stillleben, Frauenporträts und abstrakte Bilder aus verschiedenen Jahren. Seine Werke bringen die untrennbare Verbundenheit mit der Natur und den Anspruch, die Außenwelt auf eigene Weise zu interpretieren, anschaulich zum Ausdruck. Aufrichtigkeit, die helle, freie und uneingeschränkte Farbwahl sind seiner Kunst inhärent, die sich meist in kompositorischen Werken harmonisch betrachten lässt. Form und Inhalt, Idee und Gefühle verschmelzen in seinen abstrakten, malerischen Arbeiten durch klare Pinselstriche. Der Künstler hat eine farbenfrohe, beeindruckende Welt unwirklicher Dinge gemalt und sie „Kompositionen“ genannt. Damit gibt er dem Betrachter die Möglichkeit, das, was er sieht und sich vorstellt, auf seine eigene Weise zu entdecken und zu benennen. Die Porträts zeigen überwiegend weibliche Figuren, in denen Tadevosyan ihre spirituelle und sinnliche Welt zum Ausdruck bringt, mal sanft und philosophisch, mal verrückt und aufgeregt. Das gesamte kreative Erbe des Künstlers zeichnet sich durch die enge Beziehung zwischen Mensch und Natur aus, erfüllt von Freundlichkeit, Vitalität und Optimismus. Hrant Tadevosyan ist Mitglied der Künstlervereinigung Armeniens, der International Association of Art und der Union of Professional Artists (UNESCO).
ZARA DILANYAN Kunsthistorikerin
EINZELAUSSTELLUNGEN DES KÜNSTLERS HRANT TADEVOSYAN (TATOSS)
2023 Tatoss – die Jubiläumsausstellung, Nationalgalerie Armeniens
2022 Künstlervereinigung Armeniens
2020 Los Angeles
2019 Nationalgalerie Armeniens
2015 KUNSTHAUS DRESDEN
2014 PEKING
Los Angeles
2010 Künstlervereinigung Armeniens
Ausstellungshalle der Nationalversammlung Armeniens
2008 Nationalgalerie Armeniens
2007 Marseille
Lyon
Führungen
2006 Lyon
2005 Künstlerhaus Armenien
2003 Vanadzor Art Gallery
Künstlerhaus
Genf
2002 Paris
2001 Nürnberg
2001 UNO Gebäude in New –York
2000 Expo2000 in Hannover
1999 München, Bamberg, Coburg u. Erlangen (Siemens Med. Sol.)
1997 Karlsruhe
1992 Marseille
1991 Buenos-Aires
1990 Moskau
Hier erfahren Sie mehr über den Künstler und über seine Werke: https://www.facebook.com/hranttatoss