Am 08.05.2015 wurde die Vernissage zur Kunstausstellung “Armenische Abstraktion. Subtile Verknüpfungen mit der Tradition” von ausgewählten Werken 30 zeitgenössischer armenischer Künstlerinnen und Künstler aus der Republik Armenien und Diaspora in der Galerie im Kulturhaus Berlin-Karlshorst eröffnet.
Der Kurator der Ausstellung, Archi Galentz, hat in seiner Begrüßungsrede auf die Fundierung dieser Ausstellung hingewiesen, die am 11.05.2015 im Saal A des Kulturhauses Berlin-Karlshorst durch einen Vortrag von ihm bereits erläutert wurde. Als Ehrengäste waren anwesend: Kulturstadträtin von Berlin Lichtenberg und Schirmherrin Kerstin Beurich (SPD), Kulturamtsleiterin von Berlin-Lichtenberg Frau Dr. Gocksch, amtierender Boxweltmeister Arthur Abraham.
Die Veranstaltung haben musikalisch Asatur Baljyan (Bariton), Davit Khachatryan (Geige) und Artak Kirakosyan (Tenor) in Begleitung von Karine Gilanyan (Pianistin) umrahmt.
Nachstehend die Einführung in die Ausstellung vom Kurator Archi Galentz: Kunstausstellung “Armenische Abstraktion. Subtile Verknüpfungen mit der Tradition” im Rahmen der Deutsch-Armenischen Kulturtage in Berlin 2015.
Diese Ausstellung bringt die Werke der einunddreißig Vertreter von abstrakter Kunst mit armenischer Herkunft - aus der Republik Armenien und aus der Diaspora zum ersten Mal in Deutschland zusammen. Die Ausstellung basiert auf eine Sammlung, die aus Bildern und Papierarbeiten besteht, welche seit 2008 im Projektraum InteriorDAsein/Berlin aufbewahrt wird. Um dieses vielfältige Terrain der visuellen Ausdrucksformen und unterschiedlicher Techniken präsentieren zu können, wurden einzelne Kunstwerke von Privatsammlungen aus Frankreich, Armenien und Deutschland in die Ausstellung aufgenommen. Seit 1995 sammelte der Künstler und Kurator Archi Galentz die Werke seiner Kolleginnen und Kollegen. Seit 2000 werden Gruppen- und Einzelausstellungen der armenisch-stämmigen Künstler aus Vereinigten Staaten von Amerika, aus Frankreich, Deutschland, Schweden und Russland im eigenen Projektraum in Berlin-Wedding und in anderen Galerien ausgerichtet. So werden diese Künstler in Deutschland bekannt.
Im Rückblick kann man über ein wichtiges Feld auf dem Gebiet Abstraktionismus sprechen, welches im Ergebnis der fortdauernden Studien einiger Künstlergenerationen zustande gekommen ist. Diese Erfahrungen ermöglichen die Künstlerstandpunkte aus mehreren Generationen als eine einzigartige Landschaft wahrzunehmen und in der Ausstellung „Armenische Abstraktion. Subtile Verknüpfungen mit der Tradition“ entfaltend zu veranschaulichen.
Die abstrakte Kunst hat bei Armeniern eine lange Tradition. Die Künstler, inspiriert durch Archil Gorki und Lewon Tutunjyan, konnten dank mehrjähriger Studien den Abstraktionsmus in der Kunst vertiefen. Es betrifft sowohl unsere Zeit wie auch den sozialistischen Zeitalter.
Die Sammlung der Galerie IneriorDAsein/Berlin ist vielfältig und besteht zum Teil aus Werken, die bereits in den Jahren 2004 und 2005 in den Museen für zeitgenössische Kunst in Skopje/ Mazedonien, Belgrad / Serbien und im städtischen Museum Helsinki / Finnland ausgestellt worden sind. Die Räumlichkeiten der Galerie im Kulturhaus Karlshorst bieten angemessene Größe für die Ausstellung von klein- und mittelformatigen subtilen Kunststücken. Die Ausstellung in Berlin-Karlshorst konzentriert sich auf die Entwicklung der subtilen armenischen Abstraktion und ermöglicht eine Komparation unterschiedlicher Standpunkte der Kunst in einem allgemein zusammengefassten Stil. Um dieses subtile Stil zu verdeutlichen wird es innerhalb der Exposition durch die expressiven, surrealistischen und konzeptuellen Tendenzen der formlosen Ästhetik umrahmt. So werden die künstlerischen Standpunkte mit einem benennenden Stil im Zentrum der Ausstellungsexposition gruppiert. Zeitgenössische armenische abstrakte Kunst ist eine Sondererscheinung, die einzigartig im postsowjetischen Raum ist und durch ihre Bedeutung mit nationaler Kunstgeschichte, wie “Goldene Zeitalter der Malerei” der 1960er Jahre, und dem noch relativ unbekannten armenischen Surrealismus der 1970er Jahre vergleichbar sind.
Diese Ausstellung behandelt den Fragekreis um nationale Tradition. Sie bedient sich der visuellen Sprache und sucht einen Platz für die ästhetischen Grenzen der abstrakten Sicht. Viele Arbeiten balancieren sich zwischen surrealistischen Formen und klar ausgeprägten Strukturen, zwischen persönlicher Geste und religiöser Meditation, zwischen Freiheit und Minimalismus. Die Ausstellung dient auch dazu, eine Gesamtschau zu gewinnen.
Die Kunstwerke, die im Rahmen der Deutsch-Armenischen Kulturtage in Berlin-Karlshorst ausgestellt sind, stellen keineswegs das gesamte Phänomen der armenischen abstrakten Kunst vor, sondern versuchen vor allem Interesse an weiteren Studien über die zeitgenössische armenische Abstraktion anzuregen.
Die Bilder, Graphiken, Papierarbeiten, Skulpturen und Objekte folgender Künstler werden ausgestellt:
Harutyun Kalentz (1910 West Armenien (Türkei) - 1967 Armenien (UdSSR),
KIKI (Grigor Mikayelyan, 1956 Armenien (UdSSR) - lebt in den Vereinigten Staaten),
Vahan Rumelyan (1963 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien),
Armen Roch (1955 Armenien (UdSSR) - lebt in Frankreich),
Sev (Henrik Khachatryan, 1960 Armenien (UdSSR) - lebt in den Vereinigten Staaten),
Leo Leo (Levon Vardanyan, 1971 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien),
Narek Avetissyan (1968 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien),
Offenbach (Grigor Gyulezyan, 1956 Armenien (UdSSR) - lebt in Russland),
Samvel Baghdasaryan (1956 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien),
Sam Grigoryan (1957 Armenien (UdSSR) - lebt in Deutschland),
Saro Galentz (1946 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien),
Vardges Badalyan (1957 Armenien (UdSSR) - 2005 Republik Armenien)
Arpine Tokmadjyan (1976 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien)
Narine Zolyan (1957 Armenien (UdSSR) - lebt in Deutschland),
Silvina Der- Meguerditchian (1967 Argentina - lebt in Deutschland),
Sirak Melkonyan (1931 Iran - lebt in Kanada),
Arshak Nazaryan (1961 Armenien (UdSSR) - lebt in den Vereinigten Staaten),
Gegham Kacheryan (1961 Armenien (UdSSR) - lebt in den Vereinigten Staaten),
Achot Ashot (Ashot Ghazaryan, 1961 Armenien (UdSSR) - lebt in Frankreich),
M’Karo (Karo Mkrtchyan, 1961 Armenien (UdSSR) - lebt in Sweden ),
Hamlet Hovsepyan (1950 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien),
Vazo (Vazgen Pahlavuni-Tadevosyan, 1955 Armenien (UdSSR) - lebt in Frankreich),
Narine Isadjanian (Mitte 70er in Armenien (UdSSR) - lebt in den Vereinigten Staaten),
Kevork Kassabian (1942 Syrien - lebt in der Republik Armenien),
Mikayel Ohandjanyan (1976 Armenien (UdSSR) - lebt in Italien),
Archi Galentz (1971 Russland (UdSSR) - lebt in Deutschland), Armen Vanetsyan (1979 Armenien (UdSSR) - lebt in Deutschland),
David Kareyan (1973 Armenien (UdSSR) - 2011 Republik Armenien),
Gagik Charchyan (1967 Armenien (UdSSR) - lebt in der Republik Armenien).
Unseren Dank geht an die Kunstsammler Prof. Klaus Fußmann, Dr. Jirayr Kocharyan, Dr. Elke Hartmann, Herrn Stepan Gantralyan und Herrn Manfred Grassing, die Kunststücke aus ihren Sammlungen uns zur Verfügung gestellt haben.
Die Werke werden in der Galerie im Kulturhaus Berlin-Karlshorst ausgestellt. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 11:00-19:00Uhr und sonntags 14:00-18:00Uhr. Adresse: Treskowallee 112, 10318 Berlin
VIDEOS
https://www.youtube.com/watch?v=4oxFJ26D2bs (Beginn)
https://www.youtube.com/watch?v=0VsfWBCTeXA (Kerstin Beurich)
https://www.youtube.com/watch?v=GVWO_G3xndg (Archi Galenz)
https://www.youtube.com/watch?v=gl_DDsMl2PM (Asatur Baljyan u. Karine Gilanyan)
https://www.youtube.com/watch?v=UlSFO6pv5aI (Davit Khachatryan)
https://www.youtube.com/watch?v=e82YTC3NqSc (Artak Kirakosyan)