Der Vorstand des Verbandes der Europäischen und Armenischen Fachleute e. V. trauert zutiefst um den ehemaligen Primas der armenischen Diözese in Deutschland, S.E. Erzbischof Karekin Bekdjian.
Er war Ehrenmitglied unseres Vereins und Gründungsförderer der armenischen Gemeinde um die Erlöserkirche im Bezirk Lichtenberg von Berlin. Er trug dazu bei, dass seit 2013 in der Erlöserkirche regelmäßig Hl. Messen zelebriert werden.
Kurz über seinen Werdegang:
Von 1992 bis 2017 hat er das Gemeindeleben der Armenier in Deutschland maßgeblich geprägt. Er hat die Diözese in Köln gegründet, 14 Kirchengemeinden bundesweit und er hat eine Verwaltung geschaffen, die das Apostolat der armenischen Kirche langfristig sicherstellt.
Nun einige Informationen zu seinem Lebenslauf:
Erzbischof Karekin Bekdjian wurde 1942 in Istanbul geboren. Er hat die Mechitaristenschule besucht – Mechitar war der Gründer der armenisch-benediktischen Mechitaristenkongregation in Venedig Anfang des 18. Jahrhunderts –, 1959 hat er seine Priesterausbildung erhalten und ab 1962 klassische Sprachen, Soziologie und Geschichte an der Universität Istanbul studiert. Nach der Priesterweihe 1965 hat er sein Studium an den Universitäten Bonn und Bochum fortgesetzt. Von 1976 bis 1991 war er Pfarrer an der armenischen Kathedrale in Marseille. 1992 hat ihn der damalige Katholikos aller Armenier Vazgen I. beauftragt, eine Diözese in der Bundesrepublik Deutschland zu gründen. So ist er aus Marseille nach Köln übergesiedelt; im selben Jahr ist er zum Bischof geweiht worden und im Jahr 1998 zum Erzbischof. In seiner Zeit fallen auch die offiziellen Pastoralbesuche der Katholikos aller Armenier Garegin I. und Garegin II. in der Bundesrepublik Deutschland. Der letzte Besuch eines Armenischen Kirchenoberhaupts fand in den 1960er Jahren statt. Nach mehr als 30 Jahren waren diese Besuche ein großes Ereignis für uns alle. Neben offiziellen Besuchen beim Bundespräsidenten Johannes Rau und Bundeskanzler Helmut Kohl hat der Katholikos Garegin I. viele Armenierinnen und Armenier aus verschiedenen Gemeinden empfangen und mit ihnen gesprochen. So hat er der Diözese Kraft gespendet und den Erzbischof in seiner apostolischen Arbeit gestärkt. Er hat unseren Vereint auch ermutigt, mit der ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde in Lichtenberg zusammenzuarbeiten. Wir alle sind ihm dafür dankbar, und wie man sieht, die Zusammenarbeit trägt Früchte.
Wollte man Seine Eminenz mit drei Wörtern beschreiben, so muss man sagen: Er war mutig, er war beharrlich und er hat sich voll und ganz in den Dienst der Kirche und des Kirchenvolkes gestellt. Mit einem Wort: Er war ein wahrer Hirte!
Weihrauch und Gebete sollen sein Andenken begleiten!
Mit Trauer und Trost
Vorstand des AEAE e. V.