Nachstehend- der vollständige Text des Ehrenmitglieds am AEAE e. V. Herrn Prof. Dr. Martin Pätzold:
Association of the European and Armenian Experts e. V. - AEAE
(Verband der Europäischen und Armenischen Fachleute e. V.)
Linienstraße 126
10115 Berlin
Frau Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
30. September 2020
Krieg im Südkaukasus: Handeln der Bundesregierung notwendig
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
die Bilder aus Bergkarabach sind besorgniserregend: Die Bundesrepublik Deutschland muss alles dafür tun, einen Krieg im Kaukasus zu verhindern. Zivilsten sterben jetzt schon, Städte werden bombardiert und Panzer rollen. Jetzt muss klar die Stimme erhoben und deutlich gemacht werden, dass es nicht zu einem Stellvertreterkrieg in der Region kommen darf. Jeder Tag Krieg wird zum Tod von Zivilisten führen. Dies gilt es zu verhindern.
Als ehemaliger Bundestagsabgeordneter mit armenischen Wurzeln bitte ich Sie, Ihre ganze Kraft darauf aufzuwenden, Frieden in der Region zu ermöglichen. Folgende Handlungen sind nach meiner Auffassung dafür notwendig:
Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Martin Pätzold
- Ehrenmitglied -
Nachstehend ist ein weiterer vollständiger Text des gemeinsamen Schreibens von der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland und vom Zentralrat der Armenier in Deutschland e. V. :
Zentralrat der Armenier in Deutschland e. V.
Postfach 703040
60567 Berlin
Frau Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
29. September 2020
Krieg im Südkaukasus
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
seit Sonntag früh greift die aserbaidschanische Armee Städte in Artzach (Berg-Karabach) und in der Republik Armenien aus der Luft und vom Boden an.
Mehrere Zivilisten und Soldaten sind bereits getötet und Dörfer zerstört worden. Die militärischen Operationen dauern unvermindert an.
Die Lage verschärft sich zudem durch die tätliche Unterstützung der Türkei. Die türkische Regierung unterstützt militärisch und logistisch die aserbaidschanischen Streitkräfte. Es ist nicht auszuschließen, dass türkische Soldaten und Terrorkämpfer aus Syrien und Libyen selbst in den Kampfhandlungen unmittelbar eingebunden sind.
Die Anzeichen für eine bevorstehende aserbaidschanische Kriegshandlung hatten sich bereits seit geraumer Zeit verdichtet:
- Im August dieses Jahres haben türkisch-aserische Armeen entlang der armenisch-aserbaidschanischen Grenze breit angelegte Militärübungen abgehalten.
- Seit Langem heizt der türkische Präsident mit eindeutiger Parteinahme und der Zusicherung uneingeschränkter Hilfe für Aserbaidschan die Stimmung zusätzlich an.
- Ab 1. Oktober sollten OSZE-Beobachter die Grenze auf beiden Seiten beobachten, doch die aserbaidschanische Regierung hat den Besuch der OSZE-Beobachter abgelehnt.
- Auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen hat der aserbaidschanische Präsident offen vom Krieg gesprochen.
Offenkundig setzt Aserbaidschan auf militärische Eskalation und lehnt jede Verhandlungslösung ab.
Das erneute und bislang heftigste Aufflammen dieses Krieges destabilisiert diese ohnehin fragile Region und bedroht das Leben von Hunderten und Tausenden Zivilistinnen und Zivilisten.
Die wiederholte Aggression Aserbaidschans gegen Artzach und gegen Armenien lässt keinen Zweifel daran, dass die wirksamste Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf Aserbaidschans Versuche, den Konflikt immer wieder mit Krieg lösen zu wollen, die völkerrechtliche Anerkennung der Republik Artzach (Berg-Karabach) ist.
Wir fordern die Bundesregierung auf:
Mit vorzüglicher Hochachtung
S. E. Bischof Serovpé Isakhanian
Primas der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland
Dr. Schawarsch Owassapian
Vorsitzender des Zentralrates Der Armenier in Deutschland e. V.