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SOLOKONZERT "Gänsehaut-Feeling..." zum Andenken an die armenischen Opfer in Aserbaidschan

24-03-2015
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WIR BEADANKEN UNS HERZLICHST BEIM KULTURHAUS KARLSHORST VON BERLIN, BEI DER ARMENISCHEN KIRCHEN- UND KULTURGEMEINDE BERLIN e.V. UND BEIM EUROPEAN CENTER FOR ARTSAKH e.V. FÜR IHRE FREUNDLICHE UNTERSTÜTZUNG!!!  

 

Am 22. März, um 19.00 Uhr im Kulturhaus Karlshorst von Berlin fand das Solokonzert des Tenors Artak Kirakosyan statt. Zu Beginn hielt der Vertreter von Berg-Karabach in Deutschland Herr Harutyun Grigoryan eine Begrüßungsrede und bezog sich auf die tragischen Ereignisse, die sich in Aserbaidschan gegen die armenische Bevölkerung Ende 1980-er Anfang 1990-er ereignet haben. Den vollständigen Text können Sie nachstehend lesen. Der Abend war voller Hoffnung, da der Opernsänger Artak Kirakosyan nach langer Zeit der Zwangspause wieder auf die Bühne mit einem Solokonzert zurückkehren wollte. Jede Zeit hat seine Helden. Der Held unserer Zeit heißt Artak Kirakosyan, Solosänger am Akademischen Spendiarian Opern- und Balettheater in Jerewan/Armenien, z.Z. wohnhaft in Berlin. Artak rettete bei einer Konzertprobe in Sardarapat / Armenien drei Kinder auf der Bühne vor  herabstürzenden Metallbalken und verletzte sich dabei sehr schwer. Seitdem ist er querschnittsgelähmt und sitzt auf dem Rollstuhl. Dennoch hat er nie die Hoffnung aufgegeben, eines Tages auf die große Bühne zurückkehren zu können. Jetzt war es soweit: zusammen mit Ihrer Gattin Gayane Khachatryan und mit dem russischen Pianisten Gregori Averin als Klavierbegleitung bot er eine gefühlsgeladene Konzertrepertoire mit Werken von Größen wie Komitas, Tschajkowskiy, Mozart, Groban, De Curtis usw. dar. Der Saal war mit über 150 Gäste überfüllt. Artaks Stimme, die Atmosphäre und die emotionalen Klänge, sowie Artak's Lebensgeschichte schufen eine zutiefst bewegende Atmosphäre für seine Rückkehr auf die große Bühne. Im Rahmen des Abendthemas wurden die Bilder der Berliner Künstlerin Anahit Mkrtchyan ausgestellt. Die Veranstaltung moderierte der erste Vorsitzender des AEAE e.V. Herr Mikayel Minasyan. Als Ehrengäste des Abends waren die Vertreter der Armenischen Botschaft in Deutschland und die Bezirksverordnete in Berlin-Lichtenberg Frau Alina Pätzold-Martirosyan anwesend. ------ Zum Andenken an die armenischen Opfer in Aserbaidschan:  27.-29. Februar 1988 - Pogrome in Sumgait, 1988 - Vertreibungen in Ganja (Kirowabad), 13.-19. Januar 1990 - Massenmorde in Baku, 10.  April 1992 - Massaker in Maragha  

Der Pogrom von Sumgait Ende Februar 1988 markiert den Beginn der behördlich organisierten Massengewalt an der armenischen Minderheit in Aserbaidschan. Binnen zweier Jahre werden  Tausende ermordet, gefoltert, vergewaltigt. Über 300.000 Armenier flüchten vor der nationalistisch motivierten Gewalt  gegenüber armenischen Zivilisten in Aserbaidschan und Berg-Karabach. Die damalige sowjetische Zentralregierung versäumt es, ihre Sicherheitskräfte zum Schutz der verfolgten Armeniern rechtzeitig einzusetzen.

Da die Täter von Sumgait fast straffrei ausgingen und später sogar rehabilitiert wurden, ermutigte dies zu weiteren Pogromen in Baku, Ganja (Kirowabad) und in vielen anderen Städten und Dörfern Aserbaidschans, zu einem Massaker an der armenischen Bevölkerung des Dorfes Maragha (Berg-Karabach), zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Krieges, den Aserbaidschan Ende 1991 gegen das überwiegend von Armeniern bewohnte Berg-Karabach mit dem Ziel begann, dieses nach Unabhängigkeit strebende Gebiet wieder unter seine Kontrolle zu bringen. In einem offiziell nie erklärten Krieg bombardierte Aserbaidschan die karabachische Hauptstadt Stepanakert und setzte völkerrechtswidrig auch Splitterbomben gegen die Zivilisten ein. Während Mörder an Armeniern staatliche Belohnung erhalten, müssen jene Intellektuellen, die sich für Frieden und die Aufarbeitung der Geschichte einsetzen, um ihr Leben fürchten: Ramil Safarow, der in 2004 in Budapest auf einer NATO-Tagung den Armenier Gurgen Margaryan im Schlaf ermordete, wurde von der aserbaidschanischen Regierung freigekauft, befördert und belohnt. Der Schriftsteller Akram Aylisli hingegen, der in seiner Novelle Steinträume Verbrechen an Armeniern thematisierte, die vor dem Hintergrund des eskalierenden Karabach-Konflikts begangen wurden, wird als Verräter und Nestbeschmutzer diffamiert. Seine Ehrenrente wurde gestrichen, sein Titel „Verdienter Schriftsteller des Volkes“ von Präsident Ilham Alijew aberkannt, seine Bücher werden öffentlich verbrannt und eine nationalistische Partei versprach fast 10.000 EUR demjenigen, der Herrn Aylisli ein Ohr abschneidet. Sohn und Ehefrau des Verfolgten verloren ihre Arbeit. Bis heute versucht die aserbaidschanische Regierung mittels ihrer Petroldollars, Karabach und die Republik Armenien totzurüsten. Seit 1989 versucht Aserbaidschan, Karabach und Armenien durch eine völkerrechtswidrige Blockade auszuhungern und wirtschaftlich zu isolieren. Weitere Informationen über die unschuldigen armenischen Opfer unter: http://maragha.org/ http://baku.am/ http://budapest.sumgait.info/  

 

Harutyun Grigoryan

V.i.S.d.P.:  European Center for Artsakh e.V., Postfach 080216, 10002 Berlin, 

www.bergkarabach.org  

https://www.youtube.com/watch?v=WWkSXTyR-v8

https://www.youtube.com/watch?v=Timl97elBK0

https://www.youtube.com/watch?v=QTzCJyjZD5A

https://www.youtube.com/watch?v=mlxpDsFLwN0&feature=youtu.be

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