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KINDERPROGRAMM: DER DICHTER TUMANJAN UND DIE “ARMENISCHE MÄRCHENWELT”

04-06-2019
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Im Rahmen der „Deutsch-Armenischen Kulturtage“ 2019 in Berlin wurde von Schülerinnen und Schülern der Armenischen Sonntagsschule beim AEAE e.V. ein Kinderprogramm durchgeführt. Der armenisch-deutsche Nachwuchs inszenierte am 1. Juni 2019, um 15.30 Uhr, anlässlich des 150. Jubiläums des armenischen Nationaldichters Howhannes Tumanjan im Kulturhaus Karlshorst die Märchen „Der Fuchs mit gestutztem Schwanz“, „Das Goldfass“ und „Der Lügner“ mit einer Bühnenaufführung in der deutschen Sprache. Der begleitende Chorgesang von Kindern und Jugendlichen bewegte sehr die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörern.

Das Programm eröffnete der 1. Vorsitzende des AEAE e.V. Herr Mikayel Minasyan mit einer Begrüßung und dankte allen Schirmherren, Förderern und Helfern. Als Ehrengast war der Ex-Ministerpräsident(1999-2000) der Republik Armenien Aram Sargsyan in Begleitung seiner Gattin anwesend. Er begrüßte die Gäste, betonte die Wichtigkeit solcher Kinderveranstaltungen für die Erziehung und Bildung des Nachwuchses und für die Befestigung der deutsch-armenischen Freundschaft. Einige Hintergrundinformationen zum Dichter Howhannes Tumanjan: Howhannes Tumanjan ist ein Volksdichter und schrieb in der Sprache seines Volkes. 

Sein Gesamtwerk umfasst Balladen, Poeme, Fabeln und Essays, insbesondere aber auch Märchen. Er verfasste selbst Märchen und übersetzte Märchen auch aus anderen Sprachen. Tumanjan hatte ein besonderes Verhältnis zur deutschen Sprache, was z.B. durch seine in ganz Armenien bekannte Übertragung von Goethes „Wandrers Nachtlied“ und „Heidenröslein“ deutlich wird. Auch Märchen von den Gebrüdern Grimm, wie z.B. „Der Wolf  und die sieben Geißlein“ hat er ins Armenische übertragen. Tumanjans Märchenfiguren kennt jedes armenische Kind. Er liebte Kinder sehr und war selbst zehnfacher Vater.  Wenn er ein neues Märchen verfasste, las er es zuerst seinen Kindern vor. In Tumanjans literarischem Schaffen nehmen Märchen deshalb einen besonderen Platz ein. In der Zeit, in der Tumanjan lebte, hatte das armenische Volk eine Welle von Gewalt und Hass zu ertragen, aber in seinen Märchen siegen das Gute und die Gerechtigkeit. Seine Märchen besitzen eine gleichnishafte Moral. So z. B. kann das Märchen „Der unbesiegbare Hahn“ in vielfacher Hinsicht als ein Gleichnis für die Eigenarten des armenischen Volkes verstanden werden – ein wenig vorlaut, ein wenig prahlerisch, Niederlagen beständig in Siege umdeutend und gerade deshalb auch lebensstark und alles Unheil überwindend.

Im Rahmen des Kinderprogramms von Schülerinnen und Schülern des AEAE e.V präsentierte die Schriftstellerin und Übersetzerin Agapi Mkrtchian das neuerschienene Buch mit dem Titel „Howhannes Tumanjan – Märchen“. In Zusammenarbeit mit Helmuth Malonek hatte sie 20 Märchen von Tumanjan aus dem Armenischen ins Deutsche übersetzt. Begleitend zur Buchpräsentation gab es eine Wanderausstellung mit Illustrationen des Buches. Schülerinnen und Schüler aus Wiesbaden und Armenien haben dazu Tumanjans Märchen im Kunstunterricht gestalterisch interpretiert.  

 

DEUTSCH-ARMENISCHE KULTURTAGE IN BERLIN 2019 UNTER DER SCHIRMHERRSCHAFT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS LICHTENBERG VON BERLIN, MICHAEL GRUNST, UND DES BUNDESTAGSABGEORDNETEN a.D. (2012-2017) PROF. DR. MARTIN PÄTZOLD

 

GEFÖRDERT DURCH DAS BEZIRKSAMT LICHTENBERG; AMT FÜR WEITERBILDUNG UND KULTUR

 

Mit freundlicher Unterstützung vom Kulturhaus Karlshorst.  

 

VIDEOS

Bühnenaufführung Howhannes Tumanjans Märchen "Das Goldfass", "Der Lügner" und "Der Fuchs mit gestutztem Schwanz"  

Buchpräsentation "Armenische Märchen von Howhannes Tumanjan" durch die Übersetzerin Agapi Mkrtchyan

 

Videoarchiv